2.Woche: 9. bis 15. Juni
Donnerstag 9. Juni
Nach einem
Camping-Frühstück liefen wir dem Bodensee entlang Richtung deutsche
Grenze. Heute war Filmtag mit Tele Züri geplant.
Wir
kochten unseren Spaghetti-Z’mittag über dem Feuer und machten uns auf
nach
Sigmarszell.
Dort haben uns Monika und Dietmar ihre Kuhweide und
den Strohstock zur Verfügung gestellt. Auf der Suche nach einem
Restaurant landeten wir bei einem Wirteehepaar die ihre Gaststätte
geschlossen hatten. Freundlicherweise öffneten sie speziell für uns und
kochten auch noch Z’nacht ebenfalls für die interessierten
Einheimischen. Wir genossen mit Freude eine heisse Seele. (heisses
Sandwich mit Käse, Zwiebeln und Schinken)
Freitag, 10. Juni
Mit einem
Routenbeschrieb machten wir uns nach dem ersten von Beat selbstgemachten
Frühstück auf den Weg Richtung
Giesenberg.
Leider
erklommen wir unnötigerweise zu viele Höhenmeter und gelangten auf der
Scheidegg. Nach dem Abstieg fragten wir bei der Ortspolizei in
Lindenberg nach dem Weg. Diese schickte uns auf den Radweg nach
Giesenberg. Gemächlich liefen wir neben den Pferden auf den Radweg als
sich ein Radfahrer in Vollmontur quer vor uns hinstellte. Er verbot uns
auf dem Reitweg zu reiten ( wir jedoch liefen), da die
„Hinterlassenschaften“ unserer Pferde die Radfahrer zum Stürzen bringen
könnten. Da er Polizist sei (in zivil wohlverstanden), widerrufe er die
Weisung der Lindenberger Polizei sofort! Es war so lächerlich, dass wir
nach einer kurzen Diskussion umkehrten, und den von ihm verlangten Weg
gingen. Das Ergebnis davon war, dass wir 300 Meter später wieder auf dem
gleichen Radweg waren! Wetten liefen unter uns, ob er nochmals kam oder
nicht... Da wir sehr viel Höhendifferenz überwanderten war Barolo sehr
erschöpft und lag während dem laufen samt Gepäck und Sattel ab. So waren
alle froh als wir 2 km später an unserem Ziel ankamen. Nachdem die
Pferde versorgt waren, genehmigten wir uns ein Nachtessen im nahe
gelegenen Restaurant. Auf dem Weg in den Schlafsack sahen wir gerade
noch unsere Pferde über den Weidezaun galoppieren!
Dann
waren nur noch 5 Pferde“fudis“ zu sehen.... Gut 5 km später, kurz vor
der Bundesstrasse kamen sie wieder zum stehen. Leute haben uns mit ihren
Autos hinterhergefahren, damit wir schnell zu unseren Pferden kamen. Nur
3 kleine Kratzer hatten sie. Da hatten wir allen einen grossen
Schutzengel.
Samstag, 11. Juni
Heute morgen
machten wir uns auf dicke, aufgelaufene Pferdebeine gefasst. Zum Glück
waren unsere Jungs fit und man merkte ihnen nichts an. Auf dem
Nachhause-Weg vom „ gestrigen Sprint“, bot uns ein Bauer 5 Boxen an,
damit die Pferde ein ruhiges Nachlager haben. Denn jetzt war das Blut ja
im Wallen. So machten wir uns mit neuem Mute auf den Weg nach
Weitnau.
Dort hatten wir bereits von unseren vorgängigen Nachlagerbesitzerin
einen Platz. Der Abend endete mit langen Gesprächen mit unseren
Gastgebern. Die Nacht im Heu wäre bequem gewesen, wäre da nicht das
ständige Lauschen auf die Pferde.
Sonntag, 12. Juni
Gestärkt
mit einem typischen allgäuer Frühstück setzten wir unsere müden und von
muskelkater geplagten Glieder in Bewegung. Nicki und Peter, der
Hufschmid unserer Gastgeber beglei-teten uns mit ihren Pferden ein
Stück. Wir wanderten erneut über hügeliges Gelände und waren froh nach 6
1/2 h in
Burgratz
bei Andi, einer grossen Pferdenärrin angekommen zu
sein. Wir logierten irgendwo abseits der Zivilisation in einem kleinen schnüsigen kleinen Hüttchen mit 2 Boxen und Auslauf. Eine Stube für die
Menschen war mit viel Lieb direkt neben den Pferden eingerichtet worden.
Wir wurden mit einem Ramazotti-Willkommensdrink empfangen, hörten
Country-Musik und genossen die Stille. Es war fast unwirklich...
Montag, 13. Juni
Andi hatte uns
bevor sie zur Arbeit ging einen Frühstückstisch vorbereitet. Wir assen
fürstlich wie die Könige. Danach machten wir uns hinters Beladen der
Pferde. Nach etwa 2 Stunden Fussmarsch holte uns der Regen ein. Der Weg
führte uns durch eine wunderschöne Moorlandschaft.
In
Maria-Rain gingen wir Einkaufen und erkundigten uns nach dem Weg. Da wir
ein wenig Angst hatten um unseren Jüngsten, Barolo, beschlossen wir
nicht nach Seeg wie vorgenommen zu gehen, sondern hier in der Nähe eine
Unterkunft zu suchen. Ein Radfahrer zeigte sich sofort bereit uns den
nächsten Pferdestall zu zeigen. Wir bekamen dort 5 Boxen und den
Heustock zum Übernachten.
Dienstag, 14. Juni
Unser heutiges
Wunschziel war
Buching
oberhalb Füssen.
Danach waren einige Ruhetage
angesagt, worauf sich alle Zwei- und Vierbeiner riesig freuten. Damit Barolo von Anfang an ein wenig geschont werden konnte, trugen Largo und
Sharaf sein Gepäck. Die Landschaft war grandios mit den Seen und den
Blick auf Schloss Neuschwandstein.
Als wir nach
8 Stunden bei Maria und Franz Müller
in Thal
auf dem Bauernhof ankamen, war es
als würden die Füsse immer noch laufen, der Körper jedoch bleibt stehen.
Wie liessen die Pferde auf eine schöne Weide und richteten das Nachlager
ein.
Mittwoch, 15. Juni
Heute war der
erste von drei freien Tagen. Jeder ging seinen eigenen Weg. Waschen,
Einkaufen, Reparieren, Füsse besichtigen oder einfach Faulenzen. Es
regnete den ganzen Tag im Strömen, sodass wir froh waren nicht
aufzusatteln zu müssen. Wir beendeten den Abend mit einer Runde
Schach...
weitere Fotos unter "Fotos: von Bregenz bis Füssen" |